Anordnung von Scheeres Schulen in Berlin bleiben geöffnet – mit strengeren Regeln

12.03.20 | 21:23 Uhr

Unterricht ja, Ausflüge oder Sportwettkämpfe nein: In Berlin wird es vorerst keine flächendeckenden Schulschließungen geben, gab Bildungssenatorin Scheeres am Donnerstagabend bekannt.  

Bildungssenatorin Sandra Scheeres (SPD) hat im Kampf gegen das Coronavirus strengere Regeln für Schulen angeordnet: Der Unterricht soll weiter stattfinden, Ausflüge und Schülerfahrten ins Ausland werden aber bis auf weiteres untersagt, wie die Senatsbildungsverwaltung am Donnerstagabend mitteilte. Zunächst dürfen auch keine neuen Reisen gebucht werden. Scheeres bezog sich auf Empfehlungen aus der Beratung der Kultusminister der Länder vom selben Tag.

Schulische Veranstaltungen sollen zur Begrenzung eines Infektionsrisikos auf das erforderliche Mindestmaß begrenzt werden, hieß es. Den Unterricht, das Mittagessen und die Angebote der ergänzenden und außerunterrichtlichen Förderung und Betreuung soll es hingegen weiter geben.

Keine Ausflüge und Wandertage

Exkursionen, Wandertage und Ausflüge sollen aber unterlassen werden. Auch soll es keine klassenübergreifenden außerunterrichtlichen Veranstaltungen wie Theateraufführungen, Konzerte, Podiumsdiskussionen und Sportwettkämpfe geben. Arbeitsgemeinschaften könnten durchgeführt werden.

„Wir nehmen die Lage sehr ernst. Der Schutz der Kinder und Jugendlichen sowie des pädagogischen Personals in den Einrichtungen hat für mich oberste Priorität. Deshalb sehe ich mich gezwungen, den Schulalltag auf das Nötigste zu beschränken und von freiwilligen Veranstaltungen abzusehen“, sagte Scheeres.

Auf der Ministerpräsidentenkonferenz im Bundeskanzleramt hatten die Länderchefs am Donnerstagabend keine einheitliche Linie gefunden. Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) sagte auf einer Pressekonferenz, in Bundesländern mit einer sehr dynamischen Verbreitung des Coronavirus seien flächendeckende Schulschließungen „durchaus eine Option“, so Merkel.   

Acht Schulen geschlossen

Die Zahl der wegen des neuartigen Coronavirus geschlossenen Schulen in Berlin ist derweil auf acht gestiegen. Das teilte die Senatsverwaltung für Bildung am Donnerstag auf Anfrage mit. An fünf weiteren Schulen seien zumindest einzelne Klassen oder Lehrkräfte in Quarantäne. „Die Situation kann sich allerdings täglich ändern“, sagte Martin Klesmann, Sprecher der Senatsverwaltung.

Bei den derzeit geschlossenen Schulen handelt es sich um die Sophie-Scholl-Schule in Tempelhof-Schöneberg, die Conrad-Grundschule in Steglitz-Zehlendorf , die John-F.-Kennedy-Schule (Grundschulbereich) in Steglitz-Zehlendorf, die Schule Eins in Pankow, die Christoph-Földerich-Grundschule in Spandau und die Johann-Peter-Hebel-Grundschule in Charlottenburg-Wilmersdorf.   

Emanuel-Lasker-Schule bleibt dicht

Auch die Emanuel-Lasker-Schule in Friedrichshain-Kreuzberg, die erste öffentliche Schule Berlins, die bereits am Dienstag vor einer Woche schließen musste, hat noch nicht wieder geöffnet. Zunächst nur am Freitag ist nach Angaben der Senatsverwaltung außerdem die Wangari-Maathai-Internationale-Schule in Charlottenburg-Wilmersdorf geschlossen.

Darüberhinaus sind zwei Kindertagesstätten geschlossen: Die Kita Pappelallee 40 in Prenzlauer Berg und die Kita Waldräuber Reinickendorf.

Quelle:
https://www.rbb24.de/politik/thema/2020/coronavirus/beitraege/berlin-schulen-scheeres-massnahmen.html
13.03.2020 / 5.00 Uhr